Eine klinische Perspektive auf die Behandlung von chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase

Zusammenfassung Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) haben die langfristigen Behandlungsergebnisse für Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) erheblich verbessert. Nach Imatinib (einem TKI der ersten Generation) wurden TKIs der zweiten und dritten Generation entwickelt. Mit 5 TKIs, die auf BCR::ABL abzielen und in den meisten Ländern zugelassen sind (Imatinib, Dasatinib, Bosutinib, Nilotinib und Ponatinib), und der kürzlich erfolgten Zulassung von Asciminib in den USA sind die Behandlungsentscheidungen komplex und erfordern eine Bewertung patientenspezifischer Faktoren. Optimale Behandlungsstrategien für CML entwickeln sich weiter, wobei der Schwerpunkt verstärkt darauf liegt, ein tiefes molekulares Ansprechen zu erzielen. Anhand von klinisch relevanten Fallstudien, die von den Autoren dieses Reviews entwickelt wurden, diskutieren wir 3 Hauptszenarien aus der Perspektive internationaler Experten. Erstens untersucht dieser Übersichtsartikel patientenspezifische Merkmale, die die Entscheidungsfindung zwischen TKIs der ersten und zweiten Generation bei der Erstdiagnose von CML beeinflussen, einschließlich der Begleiterkrankungen des Patienten. Zweitens wird eine gründliche Bewertung der therapeutischen Optionen im Falle eines Versagens der Erstlinienbehandlung (wie in den Richtlinien des National Comprehensive Cancer Network und des European LeukemiaNet definiert) diskutiert, zusammen mit praktischen Erwägungen zur Überwachung des optimalen Ansprechens auf die TKI-Therapie. Drittens verdeutlicht diese Übersichtsarbeit die Erwägungen zum und die Bedeutung des Erreichen(s) einer behandlungsfreien Remission als Behandlungsziel. Aufgrund des Zeitpunkts der Erstellung befasst sich dieser Review auch mit den globalen Herausforderungen, denen Hämatologen bei der Behandlung von CML-Patienten während der COVID-19-Pandemie häufig gegenüberstehen. Da bei CML weiterhin neue Behandlungsansätze erforscht werden, erörtert diese Übersichtsarbeit schließlich auch das Aufkommen neuerer Therapien wie Asciminib. Dieser Artikel kann eine nützliche Referenz für Ärzte sein, die CML-Patienten mit TKI der zweiten Generation behandeln, und kann, da er sich auf die internationalen und persönlichen Erfahrungen der Ärzte konzentriert, einen Einblick in alternative, zuvor nicht in Betracht gezogene Ansätze geben.

A clinician perspective on the treatment of chronic myeloid leukemia in the chronic phase.

Tyrosine kinase inhibitors (TKIs) have vastly improved long-term outcomes for patients with chronic myeloid leukemia (CML). After imatinib (a first-generation TKI), second- and third-generation TKIs were developed. With five TKIs (imatinib, dasatinib, bosutinib, nilotinib, and ponatinib) targeting BCR::ABL approved in most countries, and with the recent approval of asciminib in the USA, treatment decisions are complex and require assessment of patient-specific factors. Optimal treatment strategies for CML continue to evolve, with an increased focus on achieving deep molecular responses. Using clinically relevant case studies developed by the authors of this review, we discuss three major scenarios from the perspective of international experts. Firstly, this review explores patient-specific characteristics that affect decision-making between first- and second-generation TKIs upon initial diagnosis of CML, including patient comorbidities. Secondly, a thorough assessment of therapeutic options in the event of first-line treatment failure (as defined by National Comprehensive Cancer Network and European LeukemiaNet guidelines) is discussed along with real-world considerations for monitoring optimal responses to TKI therapy. Thirdly, this review illustrates the considerations and importance of achieving treatment-free remission as a treatment goal. Due to the timing of the writing, this review addresses global challenges commonly faced by hematologists treating patients with CML during the COVID-19 pandemic. Lastly, as new treatment approaches continue to be explored in CML, this review also discusses the advent of newer therapies such as asciminib. This article may be a useful reference for physicians treating patients with CML with second-generation TKIs and, as it is focused on the physicians' international and personal experiences, may give insight into alternative approaches not previously considered.